Wer entscheidet, was du isst?

In den meisten Fällen überlassen wir unserem Verstand die Entscheidung darüber, was wir täglich essen. Unser Verstand ist eine riesige Datenbank mit unseren gespeicherten Information über Essen! Sowohl aus eigenen Erfahrungen (was hat uns geschmeckt, gut getan etc.), angelerntem Wissen, Überzeugungen anderer als auch unseren eigenen Vorstellungen darüber, was wir essen sollten.

Nur sehr selten „hören“ wir, was unser Körper in dem Moment wirklich braucht. Als ich begonnen habe, meinen Körper in meine Essensauswahl einzubeziehen, habe ich anfangs gar nichts gehört. Zu lange hatte ich keinen Kontakt und keine Verbindung mehr zu meinem Körper gehabt, um wirklich seine Bedürfnisse zu verstehen. Ich habe immer meine mentale und emotionale Stimmung gefühlt, die ich mit Essen ausgleichen wollte. Selten aber wirklich gespürt, was mein Körper gerade braucht. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich die Sprache meines Körpers wieder lesen konnte. Und war total happy als ich bemerkte, dass mein neues „Körperlesen“ Früchte trägt.

Wie geht Körperlesen?

* Wenn du spürst, es naht die nächste Mahlzeit, dann nimm dir einfach bewusst eine kurze Auszeit, um dich mit deinem Körper zu verbinden, bevor dein Verstand die Speisekarte deiner Gelüste, seelischen Bedürfnisse oder gesundheitlichen Konzepte abspult.

* Lass alle Aktivitäten ruhen, lass das Außen kurz los und gehe mit deiner Aufmerksamkeit nach innen. Mir hilft dabei das bewusste Atmen, d.h. ich gehe mit meiner Aufmerksamkeit nach innen, nehme meine Atmung wahr und lasse mich in meinen Körper sinken.

* Wenn ich merke, dass ich zur Ruhe komme und ganz bei mir bin, frage ich meinen Körper, was er braucht. Und mein Körper antwortet!

* Das können am Anfang ganz einfache Gefühle oder Gedanken sein wie „frisch“, „warm“, „salzig“ oder eher „süß“ und „sauer“. Natürlich schickt dir dein Körper jetzt kein Rezept mit den passenden Zutaten und Zubereitung ☺. Vielmehr geht es darum, die Bedürfnisse deines Körper überhaupt erst einmal wieder wahrzunehmen und zu FÜHLEN.

Essen ist Nahrung für den Körper!

Je öfter du diese Übung machst, desto mehr lernst du wieder mit deinem Körper zu kommunizieren und ihn dabei zu unterstützen, dir ein treuer Freund und wirklicher Tempel zu sein. Je mehr du lauscht desto klarer wird er dir sagen, was er braucht – ob eine Auszeit, Sport, Bewegung, frische Luft oder eben welche Nahrung. Je entspannter und unverkrampfter du diese Übung machst, desto konkreter kannst du fühlen, was dein Körper benötigt. Für die Aktivierung deiner körperlichen Selbstheilungskräfte bis hin zur gesundheitlichen Vorsorge ist der Kontakt zu deinem eigenen Körper die beste Voraussetzung für einen gesunden und vitalen Körper.

Und was macht dein Verstand jetzt?

Fühlst du die Impulse deines Körper, darf dein Verstand das tun, was seine Aufgabe ist: er sorgt für die Umsetzung! Und die darf sinnlich, genussvoll und geschmacksexplosiv sein! Essen soll Spaß machen! Essen darf Freude sein!

Wichtig ist nur zu verstehen, dass Essen DIE Nahrung für unseren Körper ist! Und sollte nicht verwechselt werden mit Nahrung für unsere Seele, unsere Psyche oder sonstigen alltäglichen Belohnungs-, Frust-, Verdrängungs-, Trauer- oder Situationen in denen wir durch Essen unsere emotionalen Bedürfnisse befriedigen.

Also, frag doch mal vor der nächsten Mahlzeit deinen Körper, was er gerne essen möchte?

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