Wo ist Gott, wenn Katastrophen passieren, Kriege ausbrechen, Gewaltanschläge die Menschen erschüttern, unzählige Regimeopfer vor Terror aus ihrem Land fliehen müssen. Wo ist Gott, wenn Menschen hungern, leiden oder anderen Gefahren ausgesetzt sind? Wo ist Gott, wenn wir selbst Krankheiten, Tod oder anderen Schicksalsschlägen ausgesetzt sind? Wo ist Gott da?
Und ich möchte antworten: Genau dort, wo wir ihn hingestellt haben – außerhalb von uns, außerhalb von unserem Leben, außerhalb von unserer Gesellschaft. Wir hängen medienwirksam Bibelzitate ab und lassen Kreuze aus traditionellen Gebäuden eliminieren. Wir selbst haben Gott auf Weihnachten, wöchentliche Kirchgänge und religiöse Rituale reduziert. Wir selbst haben ein öffentliches und privates Leben erschaffen, bei dem Gott – wenn überhaupt – eine Nebenrolle spielt. Wir haben Gott einen Platz außerhalb unseres Lebens und unserer Gesellschaft zugewiesen und uns so selbst beschnitten.
Wir selbst haben an seine Stelle unzählige andere Götter gesetzt: den Erfolgs-Gott, den Leistungs-Gott, den Geld-Gott, den Haus-Gott oder den Partnerschafts-Gott, den Körper-Gott, den Sex-Gott, den Gesundheits-Gott, den Selbstfindungs-Gott oder den Wirtschafts-Gott, den Politik-Gott usw. Wir selbst haben uns, unsere Seele mit all ihren Bedürfnissen und Erfahrungen, unsere menschliche Natur mit all ihren Begierden und unsere menschliche Auffassung von einem menschlichen Miteinander auf Erden an erste Stelle gesetzt.
Wir selbst haben aus Gott einen Notfallhilfe-Gott gemacht, einen Gott, der unsere eigenen Entscheidungen segnen, unsere eigenen Pläne gelingen lassen und uns vor Herausforderungen zu verschonen hat.
Aber so „funktioniert“ Gott nicht. Gott ist kein Prinzip, das wir kontrollieren, beherrschen oder manipulieren können. Gott ist Gott. Und was das bedeutet, können wir weder mit menschlichem Verstand, noch ausschließlich mit spirituellem Bewusstsein erfassen. Gott ist eine lebende Erfahrung, ein Gott, den wir nur durch Gemeinschaft erleben können – in jedem Atemzug, 24/7.
Gott entfaltet sich in uns und wirkt durch uns. Niemand von uns wurde geboren, um seiner selbst Willen. Wir sind nicht hier für uns. Ich bin nicht hier für mich. Wir sind füreinander hier. Zum gesellschaftlichen Miteinander, zur gegenseitigen Unterstützung und zum gemeinsamen Meistern von Herausforderungen. Wir sind hier, um unser einzigartiges und individuelles Potenzial voll zu entfalten und in den Dienst aller zu stellen.
Gott ist Geist. Und wir haben durch unseren Geist, die Möglichkeit mit Gott in Gemeinschaft zu leben. Doch wir haben unsere geistlichen Fähigkeiten komplett aus dem öffentlichen Leben eliminiert.
Selbst wenn im privaten immer mehr Menschen durch die Entdeckungen von Religionen, New Age Bewegung oder andere Philosophien einen Prozess des spirituellen Wachstums einläuten. Doch Erwachen ist nur der halbe Weg. Wir müssen den ganzen Weg gehen. Und das heißt, das eigene ICH auflösen und über die Welt hinaus wachsen. Das heißt völlige Umkehr hin zu Gott – auch in unserem öffentlichen Leben. Wir müssen erkennen, dass Gott kein Gott für Weihnachten oder nur sonntägliche Kirchenbesuche ist. Gott ist auch keine Hinterhof-Party einiger abgefahrener religiöser Charismatiker. Gott ist die Lösung.
Aber was ist dann mit Krisen, Kriegen, Krankheiten, Tod und Schicksalsschlägen? Warum lässt Gott das zu?
Ich frage dich: Ist es Gott, der das verursacht hat? Ist es Gott, der entsprechend handelt und das auslöst? In der Bibel gibt es nicht eine Stelle in der Gott die Menschen nicht vorher gewarnt oder über die bevorstehende Katastrophe informiert hätte. Mehr noch, er hat die, die ihm zugewandt waren genau instruiert, was sie zu tun hätten, was er von ihnen erwartet und was daraus folgen würde. Gott spricht zu uns. Die Frage ist nur – hört jemand zu?
Was wäre, wenn der CvD einer Nachrichtensendung vor der Auswahl der Themen für die abendliche Sendung vorher Rücksprache mit Gott hielte und durch den Heiligen Geist um die richtige Auswahl für die Sendung bitten würde? Welche Themen kämen da wohl rein, die zum Wohl aller und am besten seien? Welche Gesetzesvorlagen kämen zur Verabschiedung? Welchen Einfluss hätte das auf das Geschehen an der Börse? Welche Entscheidungen würden Amtsträger in sozialen Diensten, bei Gericht oder sonst wo treffen, wenn der einzelne vor der Auswahl der entsprechenden Richtlinien und Paragraphen Rücksprache mit Gott hielte?
Der Apostel Paulus schrieb, „werdet verändert durch die Erneuerung eurer Sinne“ (Römer 12,2). Ein Geist, der in Christus erneuert wurde, hat Klarheit, Vertrauen und Frieden. Das führt zu besseren Entscheidungen, gesünderen Beziehungen und einem erfüllten Leben. Wer beginnt sich selbst so zu sehen wie Gott ihn sieht, zu denken, wie Gott denkt, erlebt die Liebe und Barmherzigkeit eines Vaters der seinen Segen über uns ausgießen will.
Doch wer arbeitet denn so? Oder lebt privat so? Vermutlich niemand. Aber genau so stellt sich Gott das Zusammensein mit uns vor. Gott kann nur durch Menschen wirken. Lassen wir das bedingungslos zu? Geben wir das Zepter ab? Lassen wir Gott auf den driving seat unseres eigenen Lebens? Viele schreckt diese Abhängigkeit von Gott ab. Wir wollen autonom und selbstbestimmt leben. Die Auswirkungen dieser Entscheidung erleben wir täglich.
Aber Abhängigkeit von Gott ist nach Heilung der eigenen Seele, dem Auflösen des Ego’s und der Beherrschung unserer menschlichen Natur in Wahrheit die größte Form von Frieden und Freiheit, die wir als Menschen überhaupt erleben können. Sie ist das eigentliche Fundament für Liebe, uns selbst und anderen gegenüber.
Gott hat immer einen guten Plan! Doch meistens hören wir nicht zu, verstehen seine Sprache nicht oder haben besseres zu tun. Dabei möchte Gott uns durch den Heiligen Geist ständig führen und leiten, zu unserem eigenen Wohle und noch mehr zum Wohle anderer. Und damit meint Gott bei weitem nicht die großen Taten, sondern genau die kleinen (manchmal nervigen) täglichen Kleinigkeiten. Den Müll raus tragen, obwohl mal gerade in einem spannenden Chat festhängt, der Nachbarin die Einkäufe hochtragen, obwohl man es gerade eilig hat, usw. Gott fordert uns nicht immer zu großen Taten und Ereignissen auf, sondern wir sind permanent im Dienst, ohne Feierabend.
Ich möchte dich ermutigen, Gott ganz persönlich kennen zu lernen. Gott ist für uns in Jesus Christus und durch den Heiligen Geist unser engster Vertrauter und Souverän. Lerne Gott ganz persönlich kennen und staune, was Gott in unserem Leben und durch uns in dem Leben anderer zu tun vermag. Machen wir gemeinsam mit Gott diesen Planeten zu einem Ort an dem man gerne lebt. Ein erfülltes Leben, Freiheit, Frieden und anderen Menschen ein Segen sein ist möglich. Gott hat immer einen guten Plan! Für jede Situation und jede Herausforderung – wenn wir es zulassen.